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Ziel des Forums

Eine nachhaltige Strategie zur Gestaltung des zukünftigen Waldes muss auf einem gesellschaftlichen Konsens aufbauen. Ziele und Erwartungen gegenüber den erwünschten Funktionen des Waldes und seiner Nutzung sollten das Mandat für die forstliche Umsetzung bilden. Die in den letzten Jahren verstärkte Polarisierung in der Debatte um die Zukunft des deutschen Waldes soll während des Forums entschärft und somit ein fruchtbarer Dialog für die Formulierung zukünftiger Ziele und Erwartungen ermöglicht werden. Das Forum bietet allen Nutzer:innen, Entscheidungsträger:innen, Interessenverbänden und auch all jenen, die ganz einfach den Wald im Herzen führen, eine Plattform für offene und respektvolle Diskussionen.

In den drei Themenblöcken – «Waldbau», «Wald und Gesellschaft», und «Ökonomie» sollen, im Anschluss an eine Reihe kurzer Impulsvorträge in moderierten Diskussionen, konkrete Schritte für zukünftige Kommunikation und Zusammenarbeit, Forschung und Politik formuliert werden. Diese sind thematisch eine Online Umfrage aufgebaut und binden Teilnehmer aktiv in die Diskussionen ein. Am Dienstag Nachmittag werden die dabei entstehenden Handlungsvorschläge für eine spätere Veröffentlichung zusammengefasst.

In den drei Themenblöcken werden unter anderem folgende Kernfragen behandelt.

THEMENBLOCK WALDBAU

Kernfragen 

Waldbäume
  • Wie kann in Anbetracht des Klimawandels die nachhaltige Verfügbarkeit gesellschaftsrelevanter Ökosystemleistungen des Waldes effizient und ökologisch vertretbar aufrechterhalten und gestärkt werden?

  • Welche waldbaulichen Maßnahmen bzw. neuen Ansätze im Waldbau braucht es, um den deutschen Wald an veränderte Umweltbedingungen im Klimawandel anzupassen, seine Resilienz und Widerstandskraft gegenüber Störeinflüssen zu stärken?

  • Welche Wissenslücken bzw. Dogmen hindern die Umsetzung neuer Ansätze und Methoden in der Waldbewirtschaftung? Sind bestehende Strukturen in Forschung und Wissenschaft ausreichend, um diese Wissenslücken zu schließen? Funktionieren die Schnittstellen zwischen Wissenschaft und forstlicher Praxis?

SPEAKER:INNEN

Prof. Dr. Jürgen P. Kropp
Leiter der Forschungsgruppe „Urbane Transformationen“ am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

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Hans Joachim Schellnhuber ist Direktor Emeritus des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), das er selbst im Jahr 1992 gründete. Er ist Gastprofessor an der Tsinghua-Universität (China) und gewähltes Mitglied zahlreicher Gelehrtenvereinigungen wie der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, der deutschen Nationalakademie Leopoldina und der US National Academy of Sciences. Seit 2019 beschäftigt Schellnhuber sich intensiv mit der Transformation der gebauten Umwelt und dem Potential von Holzbauten als Kohlenstoffsenken. Er ist Co-Gründer des Bauhaus der Erde und Mitglied des New European Bauhaus High-level roundtable.

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Bild: PIK/Karkow, 2020

Prof. Dr. Christian Ammer
Lehrstuhl für Waldbau und Waldökologie der Universität Göttingen

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Christian Ammer ist Professor für Waldbau und Waldökologie an der Universität Göttingen. Er befasst sich also damit, welche Faktoren die natürliche Walddynamik steuern und wie die daraus gewonnenen Erkenntnisse für eine naturnahe und multifunktionale Waldbewirtschaftung genutzt werden können um den vielfältigen an Wald gestellten Anforderungen der Gesellschaft Rechnung zu tragen.

Dr. Jeanette Blumröder
Lehrstuhl Naturschutz, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

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Frau Dr. Jeanette Blumröder (B.Sc. Biologie, M.Sc. Global Change Management) arbeitet seit ca. 10 Jahren am Centre for Econics and Ecosystem Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), wo sie für waldbezogene Projekte verantwortlich ist. Im Rahmen ihrer Promotion, die sie Ende 2021 abgeschlossen hat, untersuchte sie die Wirksamkeit von Zertifizierungssystemen (z.B. FSC in Russland) und die Funktionstüchtigkeit von Waldökosystemen mit einem Fokus auf das Mikroklima. Aktuell koordiniert sie das Forschungsprojekt PYROPHOB auf Waldbrandbrandflächen in Brandenburg. Eigene Forschungstätigkeiten beschäftigen sich hier wie auch in den Projekten Gläserner Forst sowie LIFE Prognoses mit mikroklimatischen Untersuchungen auf Waldbrandflächen, in Kiefernforsten und Buchenwäldern (inkl. UNESCO-Welterbestätte Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas).

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Bild: HNEE, Florian Reischauer

Prof. Dr. Andreas Bolte
Leiter des Thünen-Instituts für Waldökosysteme in Eberswalde

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Prof. Dr. Andreas Bolte ist Waldökologe und Institutsleiter des Thünen-Instituts für Waldökosysteme in Eberswalde. Außerdem ist er außerordentlicher Professor für Waldökologie an der Universität Göttingen. Seit mehr als 20 Jahren studiert er den Einfluss vom Klimawandel auf den Wald und sucht nacht Lösungen, um ihn den zukünftigen Klima- und Standortbedingungen anpassen zu können.

THEMENBLOCK
WALD UND GESELLSCHAFT

Kernfragen

Menschen während des Workshops
  • Welche Ökosystemdienstleistungen erwartet sich die Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten vom Wald? Wie können diese Leistungen repräsentativ für die Gesellschaft definiert werden? Wie kann ein multifunktionaler Wald aussehen?

  • Inwieweit soll der Mensch, und im Besonderen die Forstwirtschaft, für die Entwicklung des zukünftigen Waldes eine Rolle spielen? Sollen wir den Wald in Ruhe lassen oder aktiv den Wald der Zukunft gestalten?

  • Wie kann die gesellschaftliche Akzeptanz von forstlichen Maßnahmen verbessert werden? Andererseits, wie viel naturbelassener Wald ohne forstliche Eingriffe ist erwünscht und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?

SPEAKER:INNEN

Prof. Dr. Georg Gratzer
Stellvertretender Leiter des Institut für Waldökologie, Universität für Bodenkultur Wien

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Prof. Georg Gratzer ist Waldökologe und stellvertretender Institutsleiter am Institut für Waldökologie im Department für Wald- und Bodenwissenschaften an der Universität für

Bodenkultur (BOKU). Er erforscht dynamische Prozesse in natürlichen Waldökosystemen und arbeitet an Fragen der Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern durch nachhaltige Waldnutzung. Seit der Annahme der Agenda 2030, erkundet er das Potential der nachhaltigen Entwicklungsziele, einen Beitrag zur Lösung der großen globalen Herausforderungen zu leisten und leitet die österreichweite Umsetzung von SDG 15, „Leben an Land“ im Projekt UniNEtZ, in dem 17 österreichische Universitäten gemeinsam an Fragen zur Umsetzung der Agenda 2030 arbeiten.

Raimund Friderichs 
Betriebsleiter Forstbetrieb von Hohenzollern

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Der gelernte Zimmermann, studierte Förster und ausgebildete Waldorflehrer ist seit 2007 Leiter des Forstbetriebs der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern. Weitergehend wirkt er in verschiedenen Gremien mit wie beispielsweise im Deutschen Wald-Klimarat der Ecosystem Value Association (EVA e. V. Bonn/Berlin) oder im Landesforstwirtschaftsrat Baden-Württemberg. Der wichtigste Aspekt seiner Arbeit ist die stetige Entwicklung eines modernen, innovativen und zunehmend diversifizierten Forstbetriebs. Sein Credo: Forstwirtschaft ist eine Kulturform und damit für den Menschen da. Dieser anthropozentrische Ansatz berücksichtigt umfänglich die Belange der Natur, in die der Mensch gebettet ist.

Dr. Christoph Thies
Waldexperte Greenpeace Deutschland

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 Dr. Christoph Thies absolvierte sein Studium der Chemie in Hamburg und Freiburg mit anschließender Promotion am Arbeitskreis ökologische Chemie der Universität Oldenburg. Bei Greenpeace ist er seit 1988. Seine Schwerpunkte sind: Wälder, Biodiversität, Klima und globale Landnutzung.

 Corinna Geißler
Leiterin Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha

Jana Boltersdorf
Fridays for Future

THEMENBLOCK ÖKONOMIE

Kernfragen

Computer mit Graf
  • Die Vergütung von Ökosystemleistungen könnte eine wirtschaftlich interessante Alternative zu Holzproduktion und Jagdwirtschaft für Waldbesitzer darstellen, aber ist eine Bewertung von Produkten ohne Marktwert machbar und nachvollziehbar und wer trägt die Kosten? 

  • Welche Innovationen und zusätzliche Wertschöpfung in der Holzverarbeitung haben das Potenzial, finanzielle und waldbauliche Freiräume zu schaffen? Holz ist ein wandelbares Produkt, wo und auf welche Weise kann es innovativ genutzt werden?

  • Wie viel Holzproduktion braucht die holzverarbeitende Industrie und eine Bioökonomie?

  • Welche Auswirkungen haben der Klimawandel und die veränderte Waldbewirtschaftung auf die Arbeitsplätze im Wald-Holz-Cluster?  Wie können Arbeitsplätze im ländlichen Raum erhalten und geschaffen werden?

SPEAKER:INNEN

Dr. Denny Ohnesorge
Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie e.V., Geschäftsführer Deutscher Holzwirtschaftsrat

Vera Butterweck-Kruse
Geschäftsführender Vorstand des DFUV-Netzwerkes der Forstunternehmen und Forsttechnik e.V.

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Denny Ohnesorge führt seit mehr als zwei Jahren die Geschäfte des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie. Ohnesorge studierte Forstwirtschaft und Forstwissenschaften in Eberswalde und Göttingen. An der Universität Freiburg war er als Förster und Wissenschaftler tätig, wo er im Bereich Holztechnologie promovierte.​

Als Förstersohn in sechster Generation spielt der Wald und dessen nachhaltige Nutzung seit frühester Kindheit eine zentrale Rolle in Ohnesorges Leben. Der gebürtige Brandenburger engagiert sich beruflich wie privat für den Dialog zwischen den verschiedenen Interessensgruppen und wirbt für eine stärkere Annäherung von Naturschutz und der Nutzung des Waldes. Das Bauen mit Holz ist dabei für den Vater von drei Kindern eine der Schlüssellösungen, um den Klimawandel zu stoppen.

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Die Forstingenieurin leitet seit 2010 das Familienunternehmen Butterweck Rundholzlogistik, ein Dienstleistungsunternehmen für den Waldbesitz und die Holzindustrie mit den Schwerpunkten Holzernte, Holzhandel, Holzlogistik. Als Vorsitzende des Deutschen Forstunternehmerverbandes DFUV e.V. sowie als Mitglied des Vorstandes des KWF e.V. vertritt sie seit vielen Jahren die Interessen der Forstlichen Dienstleister auf Bundesebene und setzt sich für die Erhaltung einer nachhaltigen Forstwirtschaft und Waldnutzung ein.

Dr. Björn Seintsch
Leiter des Arbeitsbereichs Waldwirtschaft in Deutschland, Thünen-Institut

Albert Wotke
Programmleiter Flächennaturschutz in Deutschland, WWF

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Dr. Björn Seintsch studierte an der Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften der Universität Freiburg. Seit 2013 ist er Leiter des Arbeitsbereichs Waldwirtschaft in Deutschland am Institut für Waldwirtschaft des Thünen-Instituts. Das Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei – kurz: Thünen-Institut – besteht aus 15 Fachinstituten, die über sozioökonomische, ökologische und technologische Kompetenz verfügen. Das Thünen-Institut betreibt Forschung und Politikberatung mit Bezug zu ländlichen Räumen, Landwirtschaft, Wald und Fischerei. Die Entwicklung der wirtschaftlichen Situation der deutschen Forstwirtschaft und die Anpassung der Forstbetriebe an veränderte Rahmenbedingungen sind Gegenstand der Untersuchungen des Arbeitsbereiches Waldwirtschaft in Deutschland.

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Albert Wotke ist Programmleiter Flächennaturschutz in Deutschland beim WWF, dem World Wide Fund For Nature. Nach dem Studium der Geobotanik, Zoologie, Ökologie und Bodenkunde in Freiburg forschte er einige Zeit an der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg zu Bannwäldern. Er arbeitete als freier Journalist in Berlin, koordinierte ein BMBF-Verbundprojekt zur Zukunft der Agrarlandschaften am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung und leitete 13 Jahre lang die Bundesgeschäftsstelle der Deutschen Umwelthilfe in Berlin. Beim WWF setzt er sich seit 2014 dafür ein, die Naturschätze in Deutschland zu erhalten und den Verlust der Biodiversität zu stoppen.

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Bild: WWF/Sonja Rittner

MODERATOR

Thomas Ranft

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Thomas Ranft ist TV-Moderator und Wissenschaftsjournalist, Klimabotschafter des BUND, Experte für Themen rund um Nachhaltigkeit, Klimawandel, Wetter, Mobilität und Energie.

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Nachhaltigkeit und Klimawandel, das sind die drängenden Themen unserer Zeit. Komplexe Zusammenhänge einfach erklären, Themen nicht nur verstehen, sondern auch vermitteln, das treibt den TV-Moderator und Wissenschaftsjournalisten Thomas Ranft an. 

Ob in seinem Wissensmagazin «Alles Wissen» oder im werktäglichen «alle wetter!» im hr-Fernsehen, ob als Experte im Ersten bei «live nach Neun», im Morgenmagazin, bei »Wetter vor Acht» oder bei tagesschau 24, seit vielen Jahren beleuchtet der Moderator für die Zuschauer all die Aspekte der womöglich größten Herausforderung der Menschheitsgeschichte.

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